Großes MKN Zeltlager 2007

Wenn Minderjährige gerade einmal zwei Quadratmeter Wohnraum bekommen, wenn dieselben als Sklaven schikaniert werden, sie dazu noch unter nächtlichen Überfällen zu leiden haben, dann befinden wir uns nicht in irgendeinem dubiosen Schurkenstaat am anderen Ende der Welt, sondern im großen Sommerzeltlager der Pfarrei Maria Königin Niedernhausen.

"Der Natur auf der Spur" lautete das diesjährige Motto. Als die über 60 Kinder und Jugendlichen zwischen 9 und 15 Jahren am Samstag nach Ferienbeginn den Lagerplatz bei Boppard am Rhein betraten, waren sie natürlich zunächst ihren Zelten und danach einem Stück Kuchen auf der Spur. Nach der ersten Lagerrunde, bei der die Umwelt durch schönen bis schiefen Gesang beglückt wurde, gab es ein unterhaltsames Nachtspiel, bei dem haufenweise Luftballons dran glauben mussten.

Sonntag und Montag passierten hatten die Kinder Gelegenheit, musisch tätig zu werden. Aus Naturmaterialien (und Kronkorken) wurden Musikinstrumente konstruiert. Wer nachher meinte, dass das Kronkorken-Gerassel zu wenig mit Musik und mehr mit Krach zu tun hätte, bewies damit seine mangelnde Kultur.

An den ersten Nachmittagen gab es liturgische Angebote: Einerseits den Lagergottesdienst im Freien, bei dem es um das Thema Schöpfung ging (es wurde aber kein kreationistischer Unsinn verbreitet!). Andererseits Lagertaufe und -Firmung. Die Firmung war für die Betreuer gedacht, die in diesem Jahr erstmals oder nach langer Pause wieder dabei waren. Die Delinquenten wurden wie üblich mit besonders natürlichem Schlamm und anderen Sauereien bearbeitet, die "Firmlinge" mussten dazu noch einige lustige Aufgaben erledigen, die sich ihre Paten ausgedacht hatten.

Dienstags wurden die Kinder böse gefoppt, so meinten sie zumindest, entgegen der Ansicht der Betreuer. Die Sache war die: Da die Jugend des 21. Jahrhunderts panische Angst vorm Wandern hat, ließen die Betreuer gütigerweise die Wanderung ausfallen. Stattdessen gab es einen Ausflug zur Marksburg. Die Kinder dachten nun eine Gemeinheit erkannt zu haben, weil die Anreise aus einem mehrstündigen Fußmarsch bestand. Die Betreuer konnten diese Kritik in keinster Weise nachvollziehen.


Der Mittwoch war der allgemein beliebte Chill-Out-Tag, an dem morgens so lange Heia gemacht werden konnte, wie es gefiel. Der Nachmittag bot einen der wichtigsten Termine überhaupt: Einkaufen gehen! Obwohl bekannt war, dass der Rückweg aus Boppard zum Lagerplatz beschwerlich über steile Treppen gehen würde, ließen viele sich die Chance nicht entgehen, die gesamte Barschaft in Süßkram zu investieren. Am Abend gab es ein großes Dalli-Dalli-Spiel, bei dem meistens wohl Schlagfertigkeit, manchmal aber auch Gesangeskunst gefragt war.

Donnerstags wurden die Kinder zu Sklaven gemacht und mussten sich freikaufen. Perfiderweise stieg der Kurs für die Freilassung immer weiter, so dass zufällig erst kurz vor dem Mittagessen die erste Gruppe freikam und somit gewann. Am späten Abend gab es noch eine äußerst gruselige Nachtwanderung, inklusive Geistergeschichte, bei der ein Betreuer von vollkommen wahren Begebenheiten berichtete.

Freitags war das große Highlight die Modenschau, bei der passend zum Motto die Kinder als Pflanzen, Tiere und teils als wilde Steinzeitler verkleidet waren und wie MKNs next Topmodel über den Laufsteg stolzierten.

Der Abreisetag erfüllte alle Hoffnungen, jedenfalls für die Betreuer. Erstens verschwanden endlich die Kinder, aber das war vorherzusehen, zweitens war es wunderbar warm und windig, so dass alle Zelte schnell trocken weggepackt werden konnten. So passierte es, dass die Arbeit eigentlich viel zu schnell getan war und die Lagergemeinschaft noch eine Stunde auf dem Platz herumlungern musste, bevor endlich der Bus kam und der dann doch sehr schwere Moment des Abschieds gekommen war.

Wer sich gerne an dieses wirklich schöne Zeltlager erinnern möchte, ist herzlich zum Nachtreffen am Freitag, den 14. September 2007 um 19:00 Uhr ins Pfarrheim von Maria Königin eingeladen. Es werden viele Fotos gezeigt und dazu der Zeltlagerfilm, diesmal auch ein spannender Agententhriller.

Quelle: Maria Königin Niedernhausen
 

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