Wenn ich hier von meiner Schulzeit spreche, so darf ich auf fast ein Jahrzehnt Gymnasium Mosbacher Berg zurückblicken. In diesem Jahrzehnt hat sich viel getan und ich staune noch heute wie schnell die Zeit eigentlich dahinging. Die 5. und 6. Klasse war meine unbeschwerteste Zeit am GMB. Dies habe ich der ehemaligen 5d/6d zu verdanken und natürlich unserem Klassenlehrer Herr Kiefer, mit dem Schule wirklich Spaß gemacht hat.
An dieser Stelle möchte ich an mein Versprechen erinnern, das ich bis heute noch nicht vergessen habe. Ich organisiere das Klassentreffen der ehemalige 6d im Sommer 2008 (10 Jahre nach der Klassenfahrt) auf der Burg Rothenfels am Main. Ich hoffe, dass ich euch alle wiederfinden werde. In diese Zeit erinnere ich mich auch noch besonderes gerne wegen unserem Englischlehrer Herrn Schmidtmann, den wir am laufenden Band dazu überredeten Geschichten aus seinem Leben (in Englisch natürlich) zu erzählen. Das war so witzig, dass ich mich an manche noch heute erinnern kann. Leider hat er noch nie verraten, ob alles was er erzählte wirklich wahr ist.
In der Mittelstufe ging es milde gesagt rauer zu. Als Klassenlehrer Herr Birkner in der ersten Stunde der 7a behauptete er hätte eine Stahlplatte im Kopf (wegen dem Krieg) wollte ich dies nicht ganz glauben. Beim ersten Wandertag wusste ich aber, dass er Stahlbeine hatte, mit denen er uns von acht bis um fünf Uhr nach Schlangenbad scheuchte. Auch die nächsten Wandertage waren nicht wirklich ein Vergnügen und mir graute vor jedem weiteren Wandertag. Aus dem Matheunterricht bei ihm gibt es zwei unvergessliche Zitate: "Himmelarsch und Zwirn!" und "Ihr seid alle Falschen!". Ich glaube wir haben damals 50% aller Mathearbeiten nachgeschrieben. In den anderen Fächern ging es nicht viel besser zu. Ich erinnere mich da noch an eine Deutschstunde in der 7., die uns im nächsten Schuljahr die Ehre mit Frau Gebert verschaffen sollte. Jetzt mag man glauben, das wäre nur in der 7. und 8. so gegangen und die Lehrer hätten uns in den Griff gekriegt. Nein! Selbst die beginnende Selektion konnte die Klasse nicht bremsen. Der Höhepunkt ist ganz klar in der 10. Klasse zu datieren. Ich zähle nur ein paar Wahrheiten auf: Wasserbombe aus dem 2. Stock auf Frau Grobbler-Görgens Kopf, Kreidematsche auf dem Lehrerstuhl und 4m lange Bäume im Klassenraum (wir waren total Öko) im Unterricht von Herrn Zeitz, Nacktfotos auf dem Overhead-Projektor im Unterricht von Frau Gebert (Moral kannten die wenigsten), kontaminierte Zonen und nicht zu vergessen: Riesige Aufstände bei Frau Schröter. Das ich in dieser Zeit überhaupt etwas gelernt habe, grenzt schon an ein Wunder. Es gab nur ganz wenige Lehrer, die uns im einigermaßen im Griff hatten, wozu unsere Klassenlehrerin (ab der 9.) Frau Müller gehört, die sich sogar traute mit unserer Horde nach Berlin zu fahren. Respekt Frau Müller, das sie es mit uns so lange ausgehalten haben. Ich bleibe jedenfalls für immer "Müller-Geschädigter"!
Mir war klar, dass unter diesen Vorraussetzungen die Oberstufe kein Zuckerschlecken werden würde. Und so purzelten die Noten zu Anfang der 12. alle mal eben so um 50%. Nur durch extreme Anstrengungen konnte ich das wieder hinbiegen und in Deutsch bei Frau Braun hatte ich schon fast aufgegeben. Zu erwähnen sind noch die ereignisreichen Biologie LK Stunden mit Spaßeinlagen von unserem Dominik und unserer Frau Kleffmann-Meyer. Aber natürlich auch die Chemie LK Stunden mit Frau Kunz Freitags 7. + 8. Stunde, die manchmal auch statt bis drei Uhr, erst um halb vier endeten. Sie stellte selbst unseren Pyromanen mit Explosionen zufrieden und verstand es mit ihrer netten Art unseren Kurs zu jede Menge Überstunden zu überreden. Chemische Vorgänge versuchte Sie immer mit Alltagsbeispielen zu vergleichen und manches Mal war die Erklärung mehr verwirrend als hilfreich. Die Kluft am letzten Schulfest brachte ihr übrigens den geheimen Spitznamen "Die kleine Hexe" ein, was sie selbst bis dato wahrscheinlich nicht weiß.
Alles oben aufgezählte, was ich vergessen habe und was hier nicht auf eine DIN A4 Seite draufpasste werde ich wohl an der Schule vermissen. Ganz besonders meine gefundenen Schulfreunde und natürlich meinen Platz in der Netzwerk AG. Ein großes Danke an Herrn Langner und Herrn Zeitz für das Vertrauen all die Jahre, das "Stop-Sagen" und den vielen Zuspruch von Ihnen. Ohne die Freiheiten im Schulnetzwerk, wäre ich sicher heute kein "IT-Künstler". Dank auch an all meine Lehrer, die ich nicht besonders erwähnt habe.
Nach dem Abi mache ich zunächst ein FSJ bei der katholischen Fachstelle Jugend Taunus und leiste somit den Zivildienst ab. Danach geht es weiter zur Universität in die Richtung Naturwissenschaften/Informatik und vielleicht habe ich auch noch immer nicht genug von Schule.