Großes MKN Zeltlager 2002

Eine Wiese mitten im Wald, fern von jeder Großstadt, ist meist ein recht ruhiger Ort. Fuchs und Hase sagen sich hier gute Nacht und der größte Lärm, wenn man von Lärm reden will, kommt von einem kleinen Bach, der sich sanft durch die Landschaft schlängelt.

Wenn aber das Zeltlagerteam von Maria Königin mit über 80 Teilnehmern und Betreuern aufkreuzt und sein Banner hisst, ist es mit der Ruhe ganz schnell vorbei. Da stehen auf einmal ein Dutzend Zelte, aus denen Kinder auf den Platz stürmen und Bälle durch die Gegend schießen, die je nach Wucht des Schusses entweder gleich platzen oder zehn Minuten später aus dem Bach gefischt werden müssen. Aus dem Bach, der längst aufgestaut wurde von Nachwuchs-Ingenieuren, die zuvor am Lagerfeuer untersuchten, wie dicht ein dünner Zweig an die Glut gehalten werden muss, um hell aufzulodern. Dabei schauten die Kinder zu, die nachts das Lager vor Bannerklauern beschützten und die den Mittagstisch langsam und gesittet verließen, um ihr Besteck zu spülen. Dieselben, die sich am späten Abend mit der ganzen Lagergemeinschaft versammelten, um bei der Lagerrunde Lieder zu singen, Sketche vorzuführen oder sich mit verbunden Augen gegenseitig die Zähne zu putzen.

Wieder einmal ging es in der ersten Woche der Sommerferien ins große MKN-Sommerzeltlager und wieder einmal passierte viel zu viel erwähnenswertes, als dass man von allem ausführlich berichten könnte. Der Zeltplatz "Adelmühle" bei Weingarten in der Nähe des Bodensees war das diesjährige Ziel. Bodensee? Nein, von dem schlimmen Flugzeugunglück war auf dem Lagerplatz nur ein nächtliches Grollen wie ein Gewitterdonnern zu hören, sonst nichts.

Angenehmer als die Nachricht von diesem Unfall war das diesjährige Programm. Zwar musste der beliebte Schwimmbadbesuch in diesem Jahr wegen der etwas unsicheren Wetterverhältnisse leider ausfallen, auch die Lagerdisco pausierte diesmal, dennoch gab es viele Höhepunkte. Einer war sicher der Ausflug zum Ravensburger Spieleland, so etwas wie Disneyland in klein, wo sich die Lagergemeinschaft den ganzen Montag lang an verschiedensten Spielgeräten amüsierte.



Mittwochs, während der mehrere Kilometer langen Rallye in der schönen Umgebung qualmten nicht nur die Füße, sondern auch die Köpfe. Es galt, sich Teekesselchen in Massen auszudenken, sich an die Mannschaften der Fußball-WM zu erinnern und Städtenamen auf die Endung "-burg" aufzuschreiben. Wohl dem, der einen Taschen-Atlas besaß.

Gruselig ging es bei der Nachtwanderung zu. Gemeine Betreuer hatten sich rechts und links im Wald versteckt, um den armen, lieben Kindern plötzlich einen gehörigen Schrecken einzujagen.

Aber auch die Zeit auf dem Lagerplatz war reich an Ereignissen. Am ersten Wochenende mussten sich die Teilnehmer durch ein Völkerballturnier werfen; die Siegermannschaft trat ein paar Tage später gegen eine Betreuerauswahl an, die wiederum mit gelben und roten Karten geradezu überhäuft wurde.



Das WM-Finale auf einem der drei eigens dafür mitgebrachten Fernsehern zu verfolgen, war für jeden Fußball-Fan natürlich Pflicht. Wer danach vom Sport ein wenig gefrustet war, konnte sich später den schönen Künsten widmen und beim Basteln verschiedenster Dinge wie Pappmache-Tieren, Papier-Schmetterlingen oder Freundschaftsbändern seine Kreativität ausleben.

Pfarrer Debus war natürlich auch wieder zu Besuch und hielt einen schönen Lagergottesdienst zum Thema Wasser. Bezeichnenderweise musste die Messe wegen Regens in das zum Platz gehörende Haus verlegt werden.

Eine der letzten Veranstaltungen vor dem Ende des Lagers war die traditionelle Lagertaufe. Das Tauf-Team machte sich wieder einmal einen Spaß daraus, die Neulinge unter den Teilnehmern mit Schlamm, Asche und Spülwasser endgültig in der MKN-Lagergemeinschaft willkommen zu heißen. Die Getauften bedankten sich dann, indem sie die Täufer in einen nahen Tümpel beförderten.



Als am letzten Tag die Zelte in ihren Säcken verschwanden, die Ausrüstung in den LKW geladen wurde und das Lagerfeuer erlosch, wunderten sich wieder einmal nicht wenige, wie schnell die Woche vorbeigezogen war. Als Teilnehmer und Betreuer den Platz verließen und die schönen Lagerrunden, das gute Essen, die unterhaltsamen Spiele und die ganze Gemeinschaft in das Reich der Erinnerung wanderten, wurde es wieder ruhig auf der Wiese. Bis im nächsten Jahr das Banner von MKN wieder wehen wird, irgendwo in den Wäldern...

Der Dia- und Videoabend, zu dem alle Teilnehmer mit Mama, Papa, Oma, Opa usw. herzlich eingeladen sind, findet am 13. September um 19:00 Uhr im Pfarrheim von Maria Königin in der Bahnhofstraße in Niedernhausen statt.

Quelle: Pfarrei Maria Königin Niedernhausen

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