Kleines Zeltlager 2003

Himmelfahrtslager? Das hört sich an wie Himmelfahrtskommando und das wiederum klingt nach furchtbarem. Aber furchtbar war das diesjährige kleine Zeltlager der Pfarrei Maria Königin keineswegs, es fand eben nur am verlängerten Christi Himmelfahrt-Wochenende statt.

Knapp fünfzig Teilnehmer von 9 bis 12 Jahren und Betreuer hatten es sich bei Raibach im Odenwald zum Zelten gemütlich gemacht. Die sieben Sonnen, die bei der Ankunft der Kinder vom Himmel strahlten, ließen darauf hoffen, dass der Lagergemeinschaft ein eher schlammiger Platz à la letztes Jahr erspart bleiben würde.

Nachdem sich alle gut eingelebt hatten, passierte am Ankunftstag nichts weiter Aufregendes. Am Tag, sollte man betonen. Denn in der Nacht ging es hoch her. Es begann um 4 Uhr morgens mit einem gellenden Alarm-Schrei, der allen, die ihn gehört hatten, bewusst machte: Die Bannerklauer kommen! Und es war nicht nur eine Gruppe, die die Fahne stehlen wollte, sondern gleich drei! Die eine attackierte mit Wasserbomben, die zweite ergab sich in der Morgendämmerung relativ kampflos und die dritte raubte nach erfolglosem Sturm auf das Banner einen schmutzigen Schlafsack sowie eine Flasche Sanitärreiniger. Besonders dreist war, dass sich diese Individuen, nachdem sie längst in Verhandlungen zwecks Reiniger-Rückgabe getreten waren, noch an einer Eintracht Frankfurt-Fahne vergingen, die zur Feier des grandiosen Aufstiegs aufgehängt worden war.

Am nächsten Morgen, als alles wieder dort war, wo es hingehörte, ging es zur großen Wanderung durch brennend heißen Wüstensand. Nun, eigentlich waren es nur Felder, aber die gnadenlose Sonne relativierte diesen mildernden Umstand. Ein Eis gegen Ende der Wanderung war eine nahezu notwendige Abkühlung.

Zurück im Lager erwartete die Kinder Grauenvolles: Mindestens zwei Trillionen riesige Ameisen hatten das Lager überfallen und gerüchteweise schon ein Kind verspeist … das hätte man angesichts des Geschreies, das plötzlich auf dem Platz herrschte, jedenfalls meinen können. Tatsächlich war die Abordnung der winzigen Insekten, die es auf in den Zelten offen herumliegende Süßigkeiten abgesehen hatte und verantwortlich für den Aufruhr zeichnete, schnell mit Besen entfernt.

Der nächtliche Bannerklauer-Angriff war eigentlich zu lächerlich, um erwähnt zu werden. Das im Morgengrauen des Samstags stattfindende Gewitter war da schon furchterregender, aber natürlich ist nichts passiert.

Der erste Höhepunkt des vorletzten Tages war der Lagergottesdienst, bei dem es um Orientierung durch die zehn Gebote ging und während dem der Regen erfolgreich hinweg gesungen wurde. Am Nachmittag sang man nicht mehr, prompt goss es vom Himmel, so dass ein Geländespiel leider ausfallen musste. Die Zeit wurde jedoch sehr gut mit Basteln überbrückt.

Abends hatte es aufgehört zu regnen, also ging es auf zur Nachtwanderung. Die bösartigen Betreuer hatten sich wieder einmal im Wald versteckt, um den Kindern den ein oder anderen Schreck einzujagen. Bezeichnenderweise waren es ausgerechnet die Leute, die tagsüber das größte Mundwerk hatten, die des Nachts „Bitte nicht erschrecken“ flehten und beim Anblick eines über den Weg gezogenen Zeltsackes schrien, als hätte sie ein Metzger aufgespiest.

Beim Abbauen am letzten Tag ließ sich die schmerzlich vermisste Sonne wieder blicken und sorgte dafür, dass alles trocken eingepackt und so nach der Ankunft in Niedernhausen schnell verstaut werden konnte.

Es war wieder ein sehr schönes und harmonisches kleines Zeltlager und viele der Teilnehmer meldeten sich nur wenige Tage nach der Heimkehr für das große Sommerlager von Maria Königin an. Der Dia- und Videoabend zum kleinen Zeltlager ist am 12. September um 19:00 Uhr.

Quelle: Pfarrei Maria Königin Niedernhausen

Tags: