Wer manchmal Wildwest-Filme ansieht, kennt die Szene: Trockenes Gras,verschwitzte Gesichter, Staubwolken bei den kleinsten Bewegungen. Und dann ein Schuss! Denken Sie sich jetzt den Schuss weg und stellen Sie sich statt dessen vor, wie jemand ruft: Willkommen im Zeltlager!
Man kann eigentlich von Glück reden, dass das diesjährige Sommerzeltlager von Maria Königin Niedernhausen am Anfang der Ferien stattfand, als es im Verthältnis zu der Gluthitze der folgenden Wochen geradezu angenehm frisch war. Dennoch war der Platz etwas trocken, was jedoch den insgesamt über neunzig Teilnehmern von 9 bis 15 Jahren, Betreuern und Gästen die meiste Zeit herzlich egal war. Es gab nämlich auch dieses Jahr wieder ein großes Programm.
Gleich in der ersten Nacht passierte etwas, was eigentlich überhaupt nicht passieren soll: Das Banner wurde geklaut. Leicht war es für die Räuber jedoch nicht, einer bezahlte seine schändliche Tat sogar mit den Spitzen der oberen Vorderzähne. Doch nach dem Frühstück zeigte sich derb nächtliche Besuch versöhnlich und gab das Banner wieder heraus, so dass das Lager, zunächst mit einer schönen langen Wanderung, fortgesetzt werden konnte.
Während die Teilnehmer trotz der großen Hitze weitere Programmpunkte wie die knifflige Rallye, bei der man sowohl mathematisch als auch sprachlich begabt sein musste, oder das doch sehr staubige Völkerballturnier gut hinter sich brachten, hätte man aus manchem Betreuerzelt getrost ein Lazarett machen können. Die eine trat in einen Hering, der nächste fiel erst von einem Baum und später in einen Bach, jemand anderem ging die Stimme verloren und schließlich setzten ein paar Blasen den ein oder anderen lauftechnisch außer Gefecht.
Aber auch das beeinträchtigte das Lager nicht besonders. Das gute Essen kam immer (fast) pünktlich auf den Tisch und auch die allabendlichen Lagerrunden fanden statt, vielfach gespickt mit wunderbar blödsinnigen Spielen und einmal auch gefolgt von einer wie üblich sehr gruseligen Nachtwanderung inklusive Geistergeschichte und Horror-Einlagen.
Das Wetter bedingte auch, dass Aktivitäten, die nicht viel mit Bewegung zu tun hatten, besonders beliebt waren. Hierzu zählte z. B. der Malwettbewerb, der einige sehr aufschlussreiche Werke hervorbrachte (man sollte z. B. die Betreuer malen). Auch der Lagergottesdienst, bei dem es unter anderem um Freundschaft ging, war wenig schweißtreibend, genauso wie das Basteln, das dafür umso tragischer wurde, wenn das eben mit viel Herzblut konstruierte Segelboot kurz nach dem Stapellauf kenterte. Zurück in die Werft!
Der Schwimmbadbesuch und die Lagertaufe/Schlammschlacht brachten auch willkommene Abkühlung, während bei dem an zwei Abenden ausgetragenen Karaoke-Wettbewerb die Stimmung durch einige Gassenhauer geradezu überkochte und und das Publikum zu fortwährenden Zugabe-Rufen inspirierte.
Die Zugabe zum Zeltlager kommt am 5. September um 19:00 Uhr, wenn der Dia- und Videoabend im Pfarrheim in der Bahnhofstraße stattfindet. Dazu sind alle Teilnehmer und Betreuer mit Eltern, Geschwistern usw. herzlich eingeladen. Nach den Zeltlagererinnerungen, die gewiss bei vielen die Vorfreude auf nächstes Jahr anheizen, wird für alle Filmfans "Der Herr der Ringe - Die zwei Türme" gezeigt.
Tschüss! Bis nächstes Jahr!
Quelle: Pfarrei Maria Königin Niedernhausen