"MKN in Space"
Man könnte es ausgleichende Gerechtigkeit nennen. Während das kleine MKN-Zeltlager auch 2006 wieder einmal fast im Schlamm versank, konnte man im großen Zeltlager, dass in der ersten Ferienwoche bei Herborn-Hörbach stattfand, eine Woche lang seine Regenjacke in der Tasche lassen. Dafür wurde umso öfter die Badehose ausgepackt, um sich an einer der zahlreichen unglaublich heiteren und spontan von hitzemüden Rebellen angezettelten Wasserschlachten zu beteiligen.
Natürlich gab es auch außer der feuchten Belustigung eine Menge Programm für die etwa 90 Teilnehmer, Betreuer und Gäste. Idealerweise passten die Aktivitäten zum diesjährigen Motto "MKN in Space". So wurden zum Beispiel Raketen gebaut. Nicht aus Stahl, Keramikkacheln, Wasserstofftanks und ähnlichem Mumpitz, sondern nach alter Väter Sitte aus Dachlatten, Pappdeckel und Draht. Gerüchten, wonach keines der bunten Objekte abgehoben ist, muss energisch widersprochen werden. ESA und NASA sowie die Chinesen haben bereits Interesse an der kostengünstigen Konstruktion angemeldet.
Hammerharte Kreativität war bei der Modenschau gefragt, bei der sich Repräsentanten der Teilnehmer und der Betreuer besonders ansprechende Verkleidungen anlegten, um vielleicht Universes Next Topmodel zu werden.
An einem Tag wurde das Lager zu einer Weltraum-Siedlung umfunktioniert. Die Teilnehmer mussten in diese möglichst viel Geld der exotischen Währung Qrik-Qrak verdienen, u.a. indem sie sich für horrende Summen selbst als Sklaven verkauften. Gleichzeitig hatte man mit tollkühnen Vandalen und gruseligen Zylonenagenten seine Last, die den ganzen Planeten vernichten wollten.
Außer diesen spacigen Späßchen wurde noch gebastelt, gewandert, auf einer Rallye gerätselt, bei einem lustigen lebendigen Brettspiel gehüpft, beim Lagergottesdienst und vor dem Essen gebetet, anschließend viel gegessen, bei der Nachtwanderung inkl. Geistergeschichte gefürchtet, nachts wenig geschlafen (auch wenn die Notwendigkeit einer Nachtwache angesichts der zunehmenden Stümperhaftigkeit der Bannerklauer immer fraglicher wird) und noch viel viel mehr.
Keine Chancen hätten übrigens noch so gruselige finnische Rocker (man erinnere sich an den Grand Prix) gegen den abendlichen Lagerfeuergesang gehabt - der war in jedem Fall noch gruseliger. Manchmal zumindest. Bei der Hitze war es freilich angeraten, einen der Erfrischung dienenden Ort aufzusuchen, die Wahl fiel auf das Herborner Schwimmbad, was ausdrücklich empfehlenswert ist, u.a. wegen der breiten Rutsche, die Kinder und Betreuer zu Schabernack hinriss.
Insgesamt war es wieder einmal eine erlebnisreiche Woche für alle auf einem schönen Platz bei noch schönerem Wetter (wir wollen nicht über die Hitze schimpfen, alles ist besser als ein Platz voll Schlamm). Der Dia- und Filmabend, zu dem alle Teilnehmer mit allen interessierten Freunden und Verwandten eingeladen sind, findet am 22. September um 19:00 Uhr im Pfarrheim Maria Königin statt.